- Honky-Tonk\(y\)
- Honky-Tonk(y)[amerikanisch, 'hɔȖkɪ'tɔȖk(ɪ)], in den Südstaaten der USA verbreitete Bezeichnung für Kneipen; in diesem Sinne identisch mit dem Begriff Barrelhouse (Barrelhouse-Piano). Vor allem nach der Aufhebung der Prohibition (Alkoholverbot) Anfang 1933 entstanden Hunderte solcher Honky-Tonks, die zugleich zu sozialen Zentren der untersten, schwarzen wie weißen Bevölkerungsschichten wurden. Das machte sie zu Geburtsstätten neuer volksmusikalischer Spielweisen der populären Musik. Typisch dafür und oft auch mit diesem Namen bezeichnet waren kleine Bands um einen Sänger und Gitarristen, die die Tradition des Blues fortsetzten. Hier findet sich auch eine ausgeprägte Tradition des weißen Solo-Blues, da in diesem sozialen Milieu die Rassentrennung kaum eine Rolle spielte. Neben vielen anderen Zeugnissen in der Geschichte der populären Musik der USA widerlegen die Honky-Tonks damit die hartnäckige Legende, dass sich die schwarze und weiße Musik in den USA getrennt voneinander entwickelt hätten. Die Bedeutung der Honky-Tonks bestand gerade im Austausch und der Verschmelzung schwarzer und weißer Spielweisen. Zu den wenigen Honky-Tonk-Musikern, die später über die Musikindustrie Karriere machten, gehörten Gene Autry (* 1907, Country and Western) und Bob Wills (1905-1975, Western Swing).
Universal-Lexikon. 2012.